ttuf die Seite Napoleons zu treten. Kaiser Franz mußte 30,000, Preußen 20,000 Mann Hilfstruppen stellen. Im Juni brach Napoleon auf. Kaiser Alexauder hatte Befehl gegeben, daß die russischen Heere vor der französischen Übermacht sich Schritt vor Schritt ins Innere des Sandes zurückziehen und alle Kämpfe vermeiden sollten. Die Orte, welche Napoleon auf feinem Marsche berühren würde, sollten verlassen, alle Vorräte an Lebensrnitteln fortgeschafft werden, so daß der Feind nichts als leere Stätten fände. Auf solche Maßregeln war Napoleon nicht vorbereitet, und als er endlich am 14. September nach einem anstrengenden und traurigen Marsch durch menschenleere Gegenden seinen Einzug in Moskau hielt, war auch hier alles wie ausgestorben. Die große Stadt, in der 1600 Kirchen und Kapellen aus der unübersehbaren Häusermasse hervorragten, war von fast allen ihren 400,000 Einwohnern verlassen; keine Vorräte waren vorhanden, ja selbst die Löschgerätschasten hatte man, mit gutem Grund, entfernt. Schon in der ersten Nacht stieg bald hier, bald dort die Feuersäule brennender Gebäude empor. Das Feuer, durch einen heftigen Sturmwind begünstigt, griff immer weiter und sich, und bald stand ganz Moskau in Flammen. Napoleon starrte mit Entsetzen diese Verwüstung an und sprach: „Welch furchtbares Schauspiel! Jst's möglich? Das haben die Nusseu selbst gethan! So viele Paläste! Welch ein außerordentlicher Entschluß! Welche Menschen! — Das verkündet uus großes Unglück!" In der dritten schrecklichen Nacht ergriffen die Flammen auch die Zarenburg, den Krem l, wo Napoleon sein Quartier ausgeschlagen. Nur eine enge, krumme Straße bot einen Ausgang, durch den Napoleon mit Mühe und mit halb verbrannten Kleibern dem Feuertobe entging. Er bezog das Schloß Petrowsky, eine Meile von Rußlanb, und ließ dem russischen Feldmarschall Kutufoff sagen: „Er habe nichts bagegen einzuwenden, wenn der Krieg jetzt ende." Kutufoff erwieberte: „Für ihn gehe der Feldzng
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immer kühn andringend, voll Verwegenheit und Geistesgegenwart, begeistert für Vaterland und Kriegsruhm, war Blüchev der rechte Mann, als Führer in diesem Volkskriege es mit Napoleon aufzunehmen. Später äußerte einmal der korsische Eroberer in Bezug auf Blücher: „Der alte Teufel hat mir nie Ruhe gelassen und mich immer und überall angegriffen; schlug ich ihn auch, so war er tags daraus schon wieder bereit, den Tanz von neuem zu beginnen." Als man während des Feldzuges Blüchern einst in der Nacht weckte und ihm meldete, Napoleon rücke an, — sprach er gelassen; „Da kann er die schönste Schmiere kriegen! “ drehte sich um und schlief ruhig weiter. Am 2. Mai fand in der Nähe von Lützen die erste Schlacht in den Befreiungskriegen statt. Napoleon hatte die Drohung ausgestoßen, der preußische Name sollte gänzlich ausgelöscht werden aus der Reihe der Völker. Es kam aber, Gott Lob, anders. Gleich bei Lützen oder Groß-Görschen kämpften die jungen preußischen Krieger mit einer Kühnheit und Todesverachtung gegen die französische Übermacht, daß Napoleon nur mit Mühe das Schlachtfeld behauptete. Aber auch die Preußen hatten schwere Verluste. Hier erhielt der treue Umbildner des Heerwesens, der treue Arbeiter für die Größe Deutschlands, Scharnhorst die Todeswunde. Er ward der Siegesbote, der den Toten die Kunde von Deutschlands Freiheit brachte. Nach der Schlacht bei B a u tz e n, in der die Verbündeten den an Zahl überlegenen Franzosen weichen mußten, kam es zu einem Waffenstillstand, nach dessen Ablauf auch Österreich und Sch weden dem Bündnisse Preußens und Rußlands beitraten. Glorreiche Siege erfocht die preußische Landwehr bei Großbeeren und bei Dennewitz.' Aber die schönsten Lorbeeren errang die schlesische Armee am 26. August an der K a tz b a ch. Blücher wollte eben über den Fluß, um den Feind am anderen Ufer anzugreifen, da sieht er ihn plötzlich in vollem Anmarsche. Schnell trifft er seine Vorkehruugen,
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon August
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übermütigen Eroberer unvermeidlich war. Nachdem Napoleon Österreich geschwächt und Durch den Rheinbund den Zusammensturz des Deutschen Reiches herbeigeführt hatte, verübte er auch gegen Preußen mehrere Ungerechtigkeiten. Am 9. Oktober 1806 erklärte daher der König an Frankreich den Krieg. An der Spitze des preußischen Heeres stand ein General aus der (Schule Friedrichs des Großen, der Herzog Ferdinand von Braun schweig. Von dem zweiund-siebzigjährigen Greise ließen sich keine großen Thaten erwarten, zudem lebte er mit dem zweiten preußischen Heerführer, deut Fürsten von Hohenlohe, stets in Streit und Hader. Die preußische Kriegsverfassung hatte sich überlebt. Die Generale und höheren Offiziere waren fast sämtlich alt und gebrechlich, die jüngeren voll lächerlichen Dünkels und ohne Erfahrung, alle aber adelsstolz und selbstzufrieden. Von der neuen Kriegskunst wußte man nichts; der Paradedienst war so ziemlich alles, was man gelernt hatte. Daher ließ sich von einem Feldzug gegen die sieggeübten Franzosen wenig hoffen. Entschlossen rückte zwar der ritterliche Prinz Lonis Ferdinand mit sannt 6000 Mann den Feinden entgegen, aber in wenigen Stunden war seine schwache Schar auseinander gesprengt, und der edle Fürsten söhn bezahlte seine übergroße Kühnheit mit dem Leben. Diesen traurigen Fall betrachtete man als eine schlimme Vorbedeutung, und da die Ratlosigkeit infolge dessen noch mehr zunahm, leisteten auch die preußischen Regimenter nicht das Erwartete. In der unglücklichen Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt (am 14. Oktober 1806) wurden die preußischen Heere besiegt und zersprengt. Napoleon ging raschen Schrittes auf Berlin los und h'elt schon am 27. Oktober seinen Einzug in die trauernde Hauptstadt. Jit unerhörter schmählicher Weise ergaben sich eine Menge Fe st nutz en, nur wenige Befehlshaber hielten sich tapfer und standhaft. So der siebzigjährige Kommandant C o u r b i ö r e in
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Extrahierte Personennamen: Schill Hermann Napoleon
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je!*, erst an/' Noch fünf Wochen vergeudete Napoleon mit Friedensvorfchlägen, dann nrnßte er sich entschließen, den Rückzug anzutreten, und zwar auf demselben Wege, den er hin eingeschlagen hatte. Ungewöhnlich früh trat der strenge russische Winter ein. Der tiefe Schnee machte das Weiterkommen fast unmöglich; dazu stieg die Kälte bis zu solch hohem Grade, daß Menschen und Pferde zu Tausenden hinstürzten, und die ausgehungerten, halbnackten Krieger stritten sich um die Lumpen ihrer Waffenbrüder und um die gefallenen Tiere. Zu all diesem Jammer gesellten sich nun noch die unaufhörlichen Angriffe von feiten der Russen, namentlich der umherschwärin enden Soldaten. Der schrecklichste der Schrecken war der Übergang über die B erezina, wo Tausende ihren Tod in den Wellen fanden. Napoleon selbst, der Urheber all dieses Elends, jagte in einen Schafpelz eingehüllt zu Schlitten über die öden Geftlde feinen Heerestrümmern voran; ohne Aufenthalt ging's über Wilna. Warschau, Dresden und Mainz nach Paris, wo er am 18. Dezember 1812 eintraf; er wollte zuerst die Nachricht von dem ungeheueren Verlust überbringen. Aber in welchem Zustande befand sich das Heer, als es die Grenze erreichte. Von den 500,000 Mann, die nach Moskau gezogen waren, befanden sich jetzt nur noch 400 Mann Fußvolk und 600 Netter unter den Waffen. Für Preußen und ganz Deutschland schien jetzt der Augenblick gekommen, etwas Entscheidendes gegen den übermütigen Eroberer zu unternehmen. Es galt einen schnellen Entschluß: denn mit Gewißheit konnte man darauf rechnen, daß Napoleon binnen kurzer Frist mit einem neuen Heere ans dem Kampsplatz erscheinen würde. Der schwierigen, zur Entscheidung drängenden Lage der Dinge zeigte sich glücklicherweise ein Mann gewachsen. Es war der General Y ork, der Führer des preußischen Heeres, welches den Franzosen in Rußland hatte Hilfe leisten müssen. Auf eigene Hand und Verantwortung schloß er mit dem russischen
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wilna Warschau Dresden Mainz Paris Moskau Deutschland
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war wenige Tage vorher, am Geburtstage der Königin Luise, das eiserne Kreuz als Auszeichnung für die Helden des Befreiungskrieges gestiftet worden. Diejenigen Truppen, welche unter Jorks Oberbefehl standen, rückten aus der Provinz Preußen nach Brandenburg vor; die übrigen sammelten sich um die Hauptstadt Schlesiens, und hier war es General Blücher, den der König zum obersten Führer der preußischen Heere ausersehen hatte. Ihm zur Seite standen der kriegsknndige Scharnhorst und der scharfblickende G n e i s e n a u. Gebhard Lebrecht von Blücher war schon im siebenjährigen Kriege preußischer Husar geworden. Seine wilde Verwegenheit gefiel dem großen Könige, aber Blücher haute auch zuweilen über die Schnur, und das litt der alte Fritz nicht. Er setzte ihn daher zurück, und als Blücher trotzig um den Abschied einkam, antwortete der König: „Der Rittmeister v. Blücher kann sich zum Teufel scheren." Nun ward Blücher Landwirt und trat nach Friedrichs Tode ins preußische Heer wieder ein. Sein Geschick und sein ungestümer Acut, den er auch den Seinen mitzuteilen wußte, hatten ihn in den Feldzügeu von 1793 bis 1807 beliebt und berühmt gemacht. Auf keinen setzten Volk und Heer in Preußen so viel Hoffnung wie auf Blücher; er war der Abgott des Soldaten. Obgleich bereits 70 Jahre alt, hatte er körperlich und geistig noch Jünglingskraft und Jünglingsfrische. Wo die andern alles bedächtig hin und her erwogen und vor lauter Bedenken oft zu keinem Entschlüsse kamen, sah er schnell mit durchdringendem Scharsblick das, was die Hauptsache war, und ging dann gerade darauf los. Man nannte ihn mit Recht den Marschall Vorwärts. Gelehrte Bildung besaß er nicht, aber was er davon im Kriegsfache nötig hatte, ließ er sich gerne von seinen Gehilfen, namentlich dem trefflichen Gneisenau mitteilen und verwertete es in großartiger Weise, indem er seine eigene Heldenkraft hinzufügte. Immer gefaßt und
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Gneisenau mit großem Nachdruck. Dabei geschah es, daß Napoleon feinen Wagen verlassen und auf feinem Pferde davonjagen mußte. Die kaiserliche Kutsche mit feinem Hut und Degen, feinen Qrden und Juwelen fiel in die Hände des Siegers. Schon am 28. Juui stand der unermüdliche -Blücher vor Paris. Alsbald war die Seine überschritten und der Feiud in die Stadt zurückgetrieben. Napoleon hatte den Senat beschwören lassen, ihm in dieser schweren Zeit Treue zu erweisen. Er erhielt zur Antwort: „In wenig wehr als zehn Jahren haben drei Millionen Franzosen ihr Leben gelassen für einen Mann. Wir haben genug für ihn gethan; es ist jetzt unsere Pflicht, das Vaterland zu retten." Napoleon mußte zum zweiten Male abdanken, die französische» Truppen verließen Paris, die Preußen rückten am 7. Juli in Paris ein. Nach diesem zweiten Pariser Frieden mußte Frankreich 700 Millionen Francs als Kriegssteuer zahlen, die geraubten Kuustfchätze ausliefern und ein Bundesheer von 150,000 Mann aufnehmen, welches erst nach drei Jahren das Saud verließ. Mit Napoleons Kriegsherrlichkeit war es vorbei. Die Engländer, deren Gastfreundschaft er in Anspruch nehmen wollte, ließen ihn nach der unwirtlichen Insel Sankt Helena im Atlantischen Meere als Gefangenen abführen, wo er 6 Jahre nach der Schlacht bei Waterloo starb. (Die Engländer nennen diese Schlacht nach Waterloo, dem Hauptquartiere Wellingtons vor der Schlacht.)
Die sämtlichen deutschen Staaten vereinigten sich jetzt zum deutschen Bunde, dessen gemeinsame Angelegenheiten durch die Bundesversammlung zu Frankfurt a. M. geleitet wurden.
Die Aufrichtung des Deutschen Kaiserreichs.
Die Fremdherrschaft war gebrochen, aber die Wiedergeburt Deutschlands wurde durch Österreich vereitelt.
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Friedrich am 5. November 1757 bei dem Dorfe Roßbachs eine Meile von Lützen, wo Gustav Adolf gefallen war, den Franzofen und den mit ihnen verbündeten Reichstruppen lieferte. Der König lockte die Franzofen durch eiue rückgängige Bewegung aus ihrer vorteilhaften Stellung. Sie glaubten, er suche sich aus ihren Händen zu retteu, und bemühten sich daher, ihm in den Rücken zu kommen. Er aber trifft indessen ruhig seine Anstalten, täuscht sie durch meisterhafte Heeresbewegungen und greift dann plötzlich an. Ter General Seidlitz mit feiner Reiterei verrichtet die Hauptarbeit ; schon nach anderthalb Stunden ergreifen die Feinde voll Entsetzen die Flucht. Manche wurden aus der Flucht von den erbitterten Bauern, bei deueu sie schrecklich gehaust hatten, wie Wölfe tot geschlagen. Einige Wochen später stand Friedrich schon wieder zu einem neuen Schlage gerüstet da. In der mörderischen Schlacht von L e u t h e n erobert er das ihm von Österreich entrissene Schlesien wieder. Nach dem Tage von Leuthen ritt Friedrich noch spät abends nach Lissa, um die Brücke über die Weistritz zu besetzen. Das Städtchen war voll Österreicher, und der König kam mit wenigem Gefolge nach dem Schloß. An der Thüre traten ihm viele österreichische Offiziere entgegen, Lichter in den Händen; feine Freiheit stand auf dem Spiel, feine Geistesgegenwart rettete ihn. „Guten Abend, meine Herren", spricht er ruhig und heiter die Feinde an, „Sie haben mich hier wohl nicht vermutet? Kann man auch noch unterkommen ?" Überrascht und schweigend bücken sich die Österreicher tief vor ihm, und er schreitet mitten durch ihre Reihen; bald darauf kamen feine Generale und nahmen die Österreicher gefangen. Weniger glücklich waren für Friedrich Me nächstfolgenden Jahre. Es wurde ihm oft recht schwer, sich gegen eine ganze Welt von Waffen zu behaupten. Auf feiner Seite stand allein England, das ihn mit Geldern und Hilfstruppen unterstützte. In Preußen war fast keine Pro-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Gustav_Adolf Gustav Adolf Seidlitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Lissa Friedrich_Me Friedrich
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die Königsfamilie und die bisherige Staatsverfassung zum Opfer fiel. Aus der französischen Revolution gingen auch für Deutschland langwierige Verwicklungen und viele blutige Kriege hervor, besonders als ein Mann sich der Bewegung bemächtigte, der nicht nur die verschiedenen Parteien im Lande selbst bändigte, sondern auch einen großen Teil des Auslandes unter seine Botmäßigkeit brachte. Es war dies Napoleon Bonaparte, der ant 15. August 1769 aus der Insel Korsika als Sohn eines Advokaten das Licht der Welt erblickte. In den Kriegsschulen vou Brienue und Paris empfängt er seine Ausbildung, ist bereits im sechsundzwanzigsten Jahre Oberfeldherr einer französischen Armee und wird 1799 zum ersten und 18<>2 zum lebenslänglichen K o n s u l und zwei Jahre später i, 1804) zum Kaiser ernannt. Aber damit ist der Ehrgeiz Napoleons noch nicht befriedigt; er begiebt sich auch nach Italien und drückt sich in Mailand die alte lombardische Königskrone aufs Haupt, auch sorgt er dafür, daß seine Verwandten znr Herrschaft in Ober- und Mittel-Italien gelangen. Dadurch verletzte er die Jnteresseu Österreichs in diesem Lande, und Kaiser Franz der Zweite entschloß sich, den Anmaßungen und Übergriffen Frankreichs mit den Waffen entgegenzutreten. Allein schon hatte der Kurfürst von Bai er n sich insgeheim mit Napoleon verbündet und ihm sein Heer verkauft gegen das Versprechen, daß Baiern vergrößert werden solle. Ebenso thaten die Fürsten von Baden und Würtemberg ; ersterer mehr ans Furcht, letzterer aus Habgier. Zu den Österreichern stießen russische Hilsstrnppen, die Kaiser Alexander gesendet. Im Lager zu O l m ü tz geschah die Vereinigung : beide Kaiser, Franz der Zweite und Alexander, befanden sich selbst bei ihren Truppen. Dieselben waren zum Angriff zwischen A n st e r l i tz und Brünn ausgestellt, aber unter schlechten und unfähigen Führern. Ihnen trat liier der größte Feldherr seiner Zeit mit einem starken und sieges-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon August Napoleons Jnteresseu_Österreichs Franz Franz Napoleon Alexander Alexander Franz Franz Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Korsika Paris Napoleons Italien Mailand Frankreichs Baiern Baden
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Werdet Männer und geizet nach dem Ruhme großer Feldherren und Helden. Wenn euch dieser Ehrgeiz fehlt, so würdet ihr des Namens von Prinzen und Enkeln des großen Friedrich unwürdig sein. Könnt ihr aber mit aller Anstrengung den niedergebeugten Staat nicht aufrichten, so sucht den Tod, wie ihn Louis Ferdinand gesucht." In Königsberg angelangt, erlag die Gesundheit der Königin den Aufregungen und Strapazen. Sie erkrankte an einem Nervenfieber. Ihr Zustand schien sich eben bessern zu wollen^ da trafen neue Unglücksbotschaften ein: die französische Armee sei wieder mehrfach siegreich gewesen und rücke auf Königsberg zu. An einem trüben feuchten Wintertage brachte man die Königin wieder in ihren Wagen; nach drei Tagen und drei Nächten, in Sturm und Schneegestöber zugebracht, erreichte man Memel. Der König und die Kinder folgten nach. Da kam die Schlacht bei Eylan, in welcher Napoleon sich zwar den Sieg zuschrieb, aber so schwere Verluste erlitt, daß er sich zu einem Frieden geneigt zeigte. Der russische Kaiser Alexander kam nach Memel und gab dem preußischen Königspaare Versicherungen seiner treuen Freundschaft. Die Friedensunterhandlnngen wurden in Tilsit gepflogen. Kaiser Alexander glaubte, die Gegenwart der Königin könne dieselben erleichtern, Napoleon selbst wünschte sie zu sehen, und der König bat seine Geinahtin, sich zu ihm zu begeben. Unendliche Überwindung kostete es der Königin, vor dem Manne zu erscheinen, der den König und das Land unglücklich gemacht und der auch über sie selbst die nichtswürdigsten Verleumdungen ausgestreut hatte, weil er in ihr sehr richtig die Seele des preußischen Widerstandes erkannte. Doch Luise war es schon gewohnt, Opfer zu bringen. Eine Stunde nach der Ankunft der Königin in Tilsit, nahte Napoleon mit großem Gefolge und begab sich in Begleitung seines Ministers Talleyraud sogleich in die Gemächer der Königin. Nachdem einige höfliche Redensarten gewechselt worden waren frug der Eroberer: „Madame, wie konnten Sie nur mit,
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